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Vorwort

 

Auch das zweite Buch von Milla Dümichen schrieb das Leben. Mit 66 steht sie noch mitten drin und weiß immer wieder Spannendes zu berichten. Die besten Geschichten erzählt das Leben. Das bestätigen ihre begeisterten Leser/innen. Kein Wunder, sie wurde weit im Osten Russlands an der chinesischen Grenze geboren. In diesem Buch gibt sie uns weitere Einblicke über ihren Lebensweg, der sie über tausende Kilometer mit ihrem Lada durch Asien und mit einem alten Opel Rekord durch Europa führte, begleitet von ihrer furchtlosen alten Mutter, ohne Navigation und Straßenkarten. Dieses Buch ist voller Anregungen für Menschen, die den Herausforderungen des Lebens auch positiv begegnen.

 


Leseprobe 1

 

 „Ich wurde in Sibirien geboren “ singt der erfolgreiche Schlagerstar Helene Fischer. Auf mehr als zehn Millionen verkaufte Tonträger kann sie stolz sein. Was sie so sympathisch erscheinen lässt, ist, dass sie trotz ihres Erfolges ihre Herkunft nicht vergisst: Sibirien. ...

 

Mit der Perestroika öffnete sich Richtung Westen ein Tor. Russlanddeutsche, Dissidenten, Juden und viele andere nutzten dieses Tor zum Verlassen ihrer Heimat, manche euphorisch, andere schweren Herzens.

 

 

 

Helene und ich auch.

 

Leseprobe 2

 

„Liebchen“

 

Bei einem Besuch meiner Schwester in Norddeutschland sehe ich abseits der Straße einen alten Lada. Und schon sind sie wieder da, die wehmütigen Erinnerungen an meine Vergangenheit in den achtziger Jahren, genauer gesagt, an mein erstes eigenes Auto.

 

 

In unserem Urlaubsort an der Schwarzmeerküste gab es damals nur zwei Frauen, die Auto fuhren, die Chefin der Tankstelle und ich. Sie besaß einen „Wolga“, eine robuste russische Automarke, ich fuhr „Lada“.

Leseprobe 3

 

Was übrig lässt Christus … holt sich der Fiskus

 

(Volksmund)

 

Mit 49 Jahren habe ich mich selbständig gemacht. Es war die Zeit, als die Regierung bestrebt war, die Arbeitslosenstatistik durch Gründung von Selbständigkeit in ihrem Sinne zu beeinflussen. Fördern und fordern war die Devise.

 

Arbeitslosen Menschen sollte mithilfe kleinerer Kredite der Sprung in die Selbstständigkeit und damit in eine bessere, wenn auch ungewisse, Zukunft gelingen. Sie sollten als „ICH-AG-Unternehmer“ ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten, die Banken würden von der Vergabe der Gründerkredite profitieren, und der Staat würde bei der Arbeitslosenunterstützung sparen.

 

Die Idee schien gut zu sein. Ich sah endlich eine Möglichkeit, mein eigenes Kosmetikstudio zu eröffnen. Dienstleistungsgewerbe sei gefordert, hieß es.